Sonntag, 28. April 2013

Schachblumen (Fritillaria meleagris) im Sinntal


Alljährlich zieht es die Menschen in den Sinngrund zur Blüte der Schachblume (Fritillaria meleagris) . Die Blume ist auch unter dem Namen Kiebitzblume oder Kiebitzei bekannt, das mag an der Form der Blüten liegen, die dem Ei des Kibitz ähneln. 
Die Feuchtwiesen entlang der Sinn bieten eine einzigartige Flora und Fauna. Nur noch wenige Gebiete in Deutschland beherbergen diese markante Blume mit  Ihrer purpurne Schönheit. Der Sinngrund bildet mit seinen Feuchtwiesen das größte zusammenhängende Gebiet in Deutschland mit einem Vorkommen von geschätzten 10-20 Millionen Pflanzen. (Laut Angaben eines Naturparkführer im Spessart aus der Gemeinde Obersinn 2013). Weitere bedeutende Bestände findet man in der Mecklenburgischen Schweiz am Kummerower See bei Neukalen so wie in der Nähe der Stadt Ziesar in Brandenburg. 
Die Pflanze benötigt einen leicht sauren Boden der nicht gedüngt wird. Im Sinngrund werden die Wiesen erst im Juni, weit nach der Blüte gemäht. Das macht Sinn, den für die Kühe sind die frischen Pflanzen giftig. Getrocknet als Heu bereitet sie den Tieren jedoch keine Probleme. Bis auf die Mahd werden die Flächen weder gedüngt noch anderweitig wirtschaftlich genutzt. Die jährliche Überflutung der Wiesen stellt die Verbreitung der Samen sicher. Nur wenige Gebiete haben noch die Voraussetzung die notwendig sind, um den Schachblumen einen geeigneten Lebensraum zu bieten. Vorhandenen stehen unter strengem Schutz, um das überleben dieser faszinierenden Blumen zu ermöglichen. 

Auch die Schachblumenblüte beginnt dieses Jahr spät






Alle Aufnahmen vom 21.04.2013

Dienstag, 9. April 2013

Gewöhnliche Kuhschelle (Pulsatilla vulgaris)


Naturschutzgebiet Rammersberg

In einem von weiten Feldern umrandeten Anhöhe bei Unterwittbach findet man den Boxberg. Das Landschaftsschutzgebiet ist klein und hat dennoch viel zu bieten. Noch an keiner Stelle habe ich eine dichtere Ansammlung der Küchenschellen vorgefunden. Eine ganz kleine Wiese etwas versteckt beherbergt eine einzigartige Flora & Fauna. Den nahen Frühling leiten die Küchenschellen dort als eine der erster Frühblüher ein. Dieses Jahr hab ich die  behaarten Triebe schon am 3. März vorgefunden. Man erkennt sie nur bei genaueren hinsehen und dem Wissen dass sie dort wachsen.
In wenigen Tagen je nach Wetterlage ist die gesamte Wiese von blau-violetten Blüten übersät. Besonders schön anzusehen sind diese Pflanzen am am Morgen oder in der schwindenden Abendsonne. Dann glänzen die feinen Haare in der Sonne und und verleihen der Silhouette einen besonders strahlenden Glanz. Bei Regen und in der Nacht, schließt sich die aus sechs Blätter bestehenden violetten Blüten und lassen den Kopf nach unten hängen. Die Pflanzen lieben sonnige, trockene Grasflächen, Steppenheiden, Hänge und Kalkmagerrasen. Wenn die Pflanze längst verblüht ist, bleiben ihre behaarten  filigranen Samen noch eine Zeit erhalten und ihre Tentakeln strecken sich der Sonne entgegen.
Sind ihre silbrig zottligen Samenstände vollkommen reif, verbreiten sie sich mit dem Wind und fallen zu Boden. Selbst dort ist die Reise noch nicht zu Ende. Der lange Samen kann sich durch Ausdehnung und zusammenziehen am Boden fortbewegen. So kann er sich auch in den Boden eingraben und als neue Pflanze im folgenden Jahr erwachen.


Am späten Nachmittag am Bocksberg



Karlstadt im NSG Saupurzel

Karlstadt im NSG Kalbenstein

NSG Thüngersheim Höfeldplatte bei Regen

Auf dem Bocksberg im letzten Abendlicht