Samstag, 23. März 2013

Frühlings-Adonisröschen (Adonis vernalis) am Rammersberg



 Naturschutzgebiet Rammersberg in Unterfranken
 

Das Adonisröschen gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse und gedeiht auf kalkhaltigem Boden an warmen trockenen Stellen. Seine bevorzugten Standorte bilden Steppen- und Trockenrasen. Da diese Rasenarten jedoch rar sind, ist auch das Adonisröschen in den meisten Gegenden äußerst selten.


In Deutschland findet man das Adonisröschen am häufigsten in Thüringen bei den Drei Gleichen, so wie in Unterfranken auf dem ca. 18 Hektar großen Naturschutz und Trockengebiet Rammersberg zwischen Karlburg und Wiesenfeld. An anderen Stellen sind nur sehr vereinzelt noch wenige Exemplare anzutreffen. Daher wundert es nicht, dass das Adonisröschen streng unter Naturschutz steht.

Im Frühling treiben aus dem Wurzelstock ca. 10 bis 40 cm hohe Stängel aus. Zwischen Ende März und Anfang Mai blüht das Adonisröschen in kräftig leuchtendem Gelb. An einer Pflanze wachsen meistens mehrere bis zu 7 cm große Blüten die sich je nach Sonnenstand dem Licht der Sonne folgen. Morgens sind diese meistens noch geschlossen. In der Mittagssonne entfalten sie jedoch ihre prächtigen Blüten mit ihrem unverkennbaren Glanz.





Alljährlich ist es eine Freude, diese Vorboten des Frühlings in ihrem natürlichen Habitat zu bewundern. Die Kraft der wärmenden Sonne überziehen als bald mit goldgelben Blüten in Kolonien den Rammersberg. Das kräftige, satte Gelb ist Balsam für Augen und Seele. Jetzt sind die grauen, langen Tage des Winters endgültig vorbei.








Samstag, 9. März 2013

Märzenbecher (Leucojum vernum)

Die Blütenzeit der Märzenbecher erstreckt sich von Februar bis Mai. In vielen Büchern wird er auch Frühlingsknotenblume genannt. Diese wächst meist in kleineren Verbänden, bildet aber auch je nach Region großflächige Bestände. Der Märzenbecher sieht dem Schneeglöckchen ähnlich, kann aber sehr einfach an der Blüte unterschieden werden. Der Kopf ist dicker, glockenförmig und besteht aus 6 Blütenblättern. Diese haben an den Enden grüne bis ockergelbe Spitzen. Aus der Zwiebel wächst eine bis zu 30 cm hohe Pflanze, mit ca. 10 cm langen dunkelgrünen Blättern. Die Pflanze wächst vorwiegend in Wäldern mit Schluchten so wie Laubwälder mit waldnahen Feuchtwiesen. Bei der Verbeitung dieser Pflanze spielen Ameisen eine entscheidende Rolle. Sind die Samen der Pflanze vollkommen reif, locken diese mit einem duftenden Öl die Ameisen an. Diese transportieren den Samen zu ihrem Bau. Ein Meisterwerk, wenn man bedenkt, dass die Samen das zehnfache Gewicht der Ameise mit auf den Weg bringen. Beim Transport gehen immer wieder Samen verloren. So kann sich im kommenden Jahr der Kreislauf schließen und eine neue Pflanze wächst heran. 


Der ersten Märzenbecher am 23.02.2013 (Triefenstein)


Im Wald hinter dem Kloster Triefenstein verläuft ein alter Bahndamm. Diesem folgend erreicht man nach ca. 1 km ein geringe Population von Märzenbechern bei einer Abzweigung. Schon sehr früh konnte ich in diesem Jahr die ersten Exemplare im Schnee beobachten. In wie weit sich der Bestand dort entwickelt, wird sich in den kommen Tagen zeigen. Im vergangenen Jahr waren es nur wenige Pflanzen an zwei nahe beieinander liegenden Stellen.


Mit offener Blüte im Ölgrund am 6. März 2013

In Unterfranken nahe der Ruine Homburg findet man im Tal, eingesäumt von Wiesen und Wald das Naturschutzgebiet Ölgrund. Ein Habitat mit besonderer Flora und Fauna, denn die Feuchtwiesen sind nach dem harten Winter so stark durchnässt, dass sich im oberen Teil kleine Seen bilden. Die Frühlings-Knotenblumen (Leucojum vernum) oder auch Märzenbecher genannt, ist dort noch großflächig im angrenzenden Wald vertreten. Eine Augenweide ist alljährlich das Meer aus weißen Blüten. Sie sind die Vorboten des nahenden Frühlings. Der Ölgrund beherbergt die größte zusammenhängende Population in Unterfranken.



Triefenstein am 9. März 2013 zwischen einem Meer aus Bärlauch

Dann lacht die Sonne doch noch und taucht die Märzenbecher in warmes Licht 9. März 2013

Ein kurzer Moment kommt die Sonne zwischen den Wolken hervor

Während im Ölgrund die Blüte erst beginnt, sind sie im Buchenwald bei Triefenstein die meisten Pflanzen schon in ihrer vollen Pracht erblüht. Die Bestände scheinen sich positiv zu entwickeln. An drei weiteren Stellen wurde ich heute fündig. So bleibt die Hoffnung, dass diese seltene Planze auch im kommenden Jahr als Vorbote des nahen Frühling, uns mit ihren glänzend weißen Bechern und dem verlockenden Duft nach Veilchen erfreut.